Thromboserisiko

Die Pille und das Thromboserisiko: Was du wissen solltest

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Die Antibabypille ist eine der beliebtesten Verhütungsmethoden, doch sie bringt auch Risiken mit sich – eines davon ist eine erhöhte Thrombosegefahr. Doch wie hoch ist die Gefahr wirklich? Wer ist besonders betroffen? Und welche Alternativen gibt es? In diesem Beitrag erfährst du, worauf du achten solltest, um eine informierte Entscheidung über deine Verhütung zu treffen.


Kombinierte hormonale Kontrazeptiva und das Risiko für Blutgerinnsel.

Antibabypillen sind eine bewährte und beliebte Verhütungsmethode, doch können sie das Risiko für Thrombosen erhöhen. Besonders Kombinationspräparate, die Östrogen und Gestagen enthalten, beeinflussen die Blutgerinnung und können das Risiko für Blutgerinnsel in Venen oder Arterien steigern. Es ist darum wichtig, dass du erkennst, wann du ein höheres Risiko für ein Blutgerinnsel hast und auf welche Anzeichen und Symptome du achten solltest und welche Maßnahmen du dann ergreifen musst.

Das Gesamtrisiko für das Auftreten eines Blutgerinnsels unter Anwendung eines kombinierten hormonalen Kontrazeptivums ist gering, allerdings können Blutgerinnsel schwerwiegend und in seltenen Fällen sogar tödlich sein.

Die Entscheidung ob du eine Risikopatientin bist und eine Verhütung für dich geeignet ist, triffst du gemeinsam mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt. Die Entscheidung hängt von unterschiedlichen Faktoren ab und ist sehr individuell. Es gibt viele Gründe, sich für/gegen Hormone zur Empfängnisverhütung zu entscheiden.

Das Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels ist am größten: 

  • wenn du dich im ersten Jahr der Anwendung eines kombinierten hormonalen Kontrazeptivums befindest (auch dann, wenn du nach einer Unterbrechung von 4 oder mehr Wochen die Anwendung wieder aufnimmst),
  • wenn du stark übergewichtig bist,
  • wenn du älter als 35 Jahre alt bist,
  • wenn du rauchst,
  • wenn bei einem deiner näheren Angehörigen in relativ jungen Jahren (d.h. jünger als ca. 50 Jahre) ein Blutgerinnsel aufgetreten ist (Gefäßverschlüsse im Bein (Thrombose), in der Lunge (Lungenembolie) oder anderen Organen (Schlaganfall oder Herzinfarkt),
  • wenn du operiert werden musst, einen Unfall hattest, längere Zeit ruhig gestellt bist
  • wenn du eine längere Reise planst (speziell mit längeren Flugzeiten),
  • wenn du vor wenigen Wochen entbunden hast.

Wenn du rauchst und älter als 35 Jahre bist, wird dir dringend geraten, mit dem Rauchen aufzuhören oder ein nicht-hormonales Verhütungsmittel anzuwenden.

Anzeichen oder Symptome.

Suche umgehend ärztliche Hilfe auf, wenn du eines der folgenden Anzeichen oder Symptome bemerken:

  • starke Schmerzen oder Schwellungen eines Beins, die begleitet sein können von Druckschmerzen, Erwärmung oder Änderung der Hautfarbe des Beins, z. B. aufkommende Blässe, Rot- oder Blaufärbung. Sie könnten an einer tiefen Beinvenenthrombose leiden.
  • plötzliche unerklärliche Atemlosigkeit/Atemnot oder schnelle Atmung; starke Schmerzen in der Brust, welche bei tiefem Einatmen zunehmen können; plötzlicher Husten ohne offensichtliche Ursache, bei dem Blut ausgehustet werden kann. Du könntest an einer schweren Komplikation einer tiefen Beinvenenthrombose leiden, die Lungenembolie heißt. Diese entsteht, wenn das Blutgerinnsel vom Bein in die Lungen wandert.
  • Brustschmerz (meist plötzlich auftretend), aber manchmal auch nur Unwohlsein, Druck, Schweregefühl, vom Oberkörper in den Rücken, Kiefer-, Hals und Arm ausstrahlende Beschwerden, zusammen mit einem Völlegefühl, Verdauungsstörtungen oder Erstickungsgefühl, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl. Sie könnten an einem Herzanfall leiden.
  • Schwäche oder Taubheitsgefühl des Gesichtes, Arms oder Beins, die auf einer Körperseite besonders ausgeprägt ist; Sprach- oder Verständnisschwierigkeiten; plötzliche Verwirrtheit; plötzliche Sehstörungen oder Sehverlust; schwerere oder länger anhaltende Kopfschmerzen/Migräne. Dies kann unter Umständen ein Schlaganfall sein.

Achte aufmerksam auf die Symptome eines Blutgerinnsels, besonders wenn du:

  • gerade operiert wurdest,
  • über einen längeren Zeitraum bettlägrig gewesen bist, z. B. aufgrund einer Verletzung oder Krankheit, oder weil ein Bein eingegipst ist,
  • auf einer längeren Reise gewesen sind (z. B. Flüge über 4 Stunden).

Denke daran, deine Ärztin bzw. deinen Arzt einschließlich Chirurg:innen oder Krankenpersonal darüber zu informieren, dass du ein kombiniertes hormonales Kontrazeptivum anwenden.


Die Pille ist eine effektive Verhütungsmethode, doch sie ist nicht ohne Risiken. Besonders das erhöhte Thromboserisiko sollte bei der Wahl des Präparats berücksichtigt werden, vor allem bei Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren. Eine ärztliche Beratung und regelmäßige Gesundheitschecks sind entscheidend, um die sicherste Option für den eigenen Körper zu finden.

Gebrauchsinformation beachten.

Die Inhalte dieser Website dienen zur der allgemeinen Information und ersetzen nicht die Gebrauchsinformation, die der Packung beiliegt. Nimm die Antibabypille immer genau nach Anweisung der Ärztin bzw. des Arztes ein. Stell bitte keinesfalls selbst eine Diagnose, sondern frage deine Ärztin bzw. deinen Arzt, wenn du Fragen oder Beschwerden hast. 

Bitte frage bei deiner Ärztin bzw. deinem Arzt oder in der Apotheke nach oder lies die beiliegende Gebrauchsinformation, wenn du dir nicht ganz sicher sind.

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