Hormonelle Verhütung

von Antibaby-Pille über Hormonspirale bis hin zu Verhütungspflaster oder Vaginalring

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Finde deine passende hormonelle Verhütungsmethode.

Gerade in mehrjährigen Partnerschaften sind hormonelle Verhütungsmittel beliebt, um einer Schwangerschaft zuverlässig vorzubeugen. Es gibt eine Vielfalt an unterschiedlichen Präparaten von Antibabypille über Hormonspirale bis hin zu Verhütungspflaster oder Vaginalring.


Hormonelle Kontrazeption.

Hormonelle Kontrazeptiva beinhalten künstlich hergestellte Hormone (Gestagene und/oder Östrogene) die den Menstruationszyklus der Frau beeinflussen. Während manche Mittel die Hormone über die Haut oder die Scheide aufnehmen, werden andere oral eingenommen. Unabhängig von der Form der Einnahme wird der monatliche Eisprung und die Befruchtung durch die Hormone verhindert, der Gebärmutterschleimhaut nicht ausreichend aufgebaut und der Schleim für Spermien undurchlässiger. Diese Arzneimittel sind immer verschreibungspflichtig, da einer Verschreibung ein intensives Beratungsgespräch vorausgestellt sein sollte.

Hormonelle Verhütungsmittel haben eine hohe empfängnisverhütende Wirksamkeit jedoch schützen sie nicht vor HIV Infektionen (AIDS) oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. 

Antibaby-Pille.

Die Pille zählt zu dem wirksamsten und beliebtesten Verhütungsmittel. Sie enthält Hormone, die den Eisprung verhindern. Weiters wird es den Spermien durch zäheren Zervixschleim das Eindringen in die Gebärmutter erschwert. Dadurch, dass die Gebärmutterschleimhaut nicht ausreichend für eine Schwangerschaft aufgebaut wird, sind die Abbruchsblutungen in der Regel schwächer, kürzer und weniger schmerzhaft als die natürliche Monatsblutung. Bei Kinderwunsch kann die Pille einfach abgesetzt werden und mit der Familienplanung begonnen werden. Man unterscheidet folgende Arten von Verhütungspillen: 

Vaginalring.

Der Vaginalring ist ein weicher, flexibler Kunststoffring, der ähnlich wie ein Tampon in die Vagina eingeführt wird. Durch regelmäßiges Freisetzen von Hormonen wird eine Schwangerschaft verhindert. Nach 21 Tagen wird der Vaginalring entfernt und es kommt zu einer einwöchigen Pause, in der die Blutung einsetzt. Eine Schwangerschaft ist nach Beendigung der Verhütung problemlos möglich. 

Hormonspirale.

Die Hormonspirale wird in die Gebärmutter eingesetzt und verhindert durch die tägliche Abgabe des Hormons Gestagen den Eisprung sowie den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Der verdickte Zervixschleim erschwert den Spermien das Eindringen in die Gebärmutter. Je nach Produkt ist die Hormonspirale drei bis fünf Jahre wirksam. Natürlich kann sie bei Kinderwunsch auch jederzeit vorzeitig entfernt werden. 

Hormonspritze.

Das Langzeitverhütungsmittel wird ca. alle drei Monate injiziert und unterdrückt durch langsame gleichmäßige Abgabe des Gestagen-Hormon in die Blutbahn den Eisprung. 

Hormonpflaster.

Das Hormonpflaster wird wie ein normales Pflaster aufgeklebt und zählt zu den hormonellen Verhütungsmitteln. Über die Haut werden die Hormone nach und nach gleichmäßig aufgenommen. Einmal wöchentlich wird das Pflaster gewechselt. Nach drei Wochen folgt eine Woche Pause, in der es zu Blutungen kommt. Die Fruchtbarkeit ist nach Absetzung gleich wie zuvor. 

Hormonimplantat.

Das Hormonimplantat wird direkt unter die Haut eingesetzt und gibt kontinuierlich Hormone zur Schwangerschaftsverhütung ab. Die Methode bietet sichern Schutz für max. drei Jahre.

Notfallverhütung. Die Pille danach sollte nur in Notfällen zur Anwendung kommen, zum Beispiel wenn ein anderes Verhütungsmittel versagt hat. Man unterscheidet zwischen zwei Arten der Pille danach. Entweder kommt der Wirkstoff Levonogestrel oder Ulipristalacetat zur Anwendung. Durch Einnahme der Pille danach wird der Einsprung um ein paar Tage verzögt, sodass im besten Fall eine Befruchtung ausbleibt. 

Ärztliche Beratung.

Diese Auflistung kann ein Beratungsgespräch mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen nicht ersetzen. Alle Verhütungsmethoden haben Risiken und Nebenwirkungen. Deine Ärztin oder dein Arzt wird dich in einem umfassenden Gespräch über die für dich passende Verhütungsmethode informieren. 


Hormonelle Verhütungsmethoden sind bei richtiger Anwendung als sehr zuverlässig einzustufen. Wichtig ist es die für dich passende Methode zu finden und dich ausgiebig ärztlich beraten zu lassen. Individuelle Faktoren sowie die persönliche Lebenssituation sind bei der Wahl wichtig. Beachte, dass keine Verhütungsoption zu 100 % sicher ist. Der Pearl Index gibt Aufschluss über die Sicherheit der einzelnen Alternativen. Einzig das Kondom schützt nachweislich vor sexuelle übertragbaren Krankheiten.

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