Welche Mutter denkt bereits beim Stillen an die Zähne ihres Babys oder gar an ihre eigenen?
Zahngesundheit beginnt bereits mit dem ersten Zahn – ein oft unterschätzter Aspekt der kindlichen Entwicklung. Stillen fördert nicht nur die Ernährung und das Wohlbefinden deines Babys, sondern ist auch essenziell ein gesundes Gebiss. Frühzeitige Zahnarztbesuche können dazu beitragen, mögliche Probleme zu verhindern und eine positive Einstellung zur Zahnpflege zu entwickeln.
Fest steht, die Muttermilch ist optimal zusammengesetzt, um Säuglinge mit allem zu versorgen, was sie in den ersten Lebensmonaten brauchen. Außerdem ist Stillen ein optimales Trainingsprogramm für die Entwicklung von Kiefer und Gebiss, denn die Mund- und Kiefermuskulatur wird dabei stark beansprucht. Das Baby muss sich beim Trinken richtig anstrengen.
Wann, wie und wieso?
Der erste Zahnarztbesuch erfolgt mit dem ersten Zahn. Warum so früh, wirst du dich vielleicht fragen. Mein armes Baby, könntest du denken. Wir möchten dir und deinem Baby die Angst vor dem Zahnarztbesuch nehmen und geben euch Einblick in die Sprache der Kinderzahnärzte. Hab Vertrauen zu angstfreien Zahnarztbesuchen, damit dein Kind regelmäßig zweimal im Jahr mit Freude zur Zahnärztin bzw. zum Zahnarzt geht und so größere Zahnprobleme vermieden werden können.
Hurra, der erste Zahn ist da!
Tatsächlich ist bereits jetzt der Zeitpunkt gekommen, mit deinem Baby eine Kinderzahnärztin bzw. einen Kinderzahnarzt aufzusuchen. Er/sie berät dich bezüglich Ernährung, Milchflasche, Stillen und Kariesrisiko. Spielerisch wird er dein Kind auf die Situation bei der Zahnärztin bzw. beim Zahnarzt vorbereiten. Je früher du mit deinem Kind zu einer Zahnärztin bzw. einem Zahnarzt gehen, umso geringer wird dessen Angst davor sein. Denn beim ersten Mal wird bestimmt nicht gebohrt.
Hab‘ keine Angst! Zahnarzt:innenbesuch tut nicht weh!
Wusstest du, dass das Unterbewusstsein keine Verneinungen kennt? Darum vermittelst du deinem Kind mit diesen beiden Sätzen Angst. Es hört „Hab Angst!“ „Das tut weh!“ … Wer will da schon gerne zu einer Zahnärztin bzw. einem Zahnarzt gehen? Hast bzw. hattest du selbst Angst vor der Zahnärztin bzw. dem Zahnarzt, dann wird sich das möglicherweise auch auf dein Kind übertragen. Am besten wäre, du sprichst nur positiv über die Zahnärztin bzw. den Zahnarzt. Fehlen dir jedoch positive Erfahrungen, dann sage besser nichts.
Kinderzahnärzt:innen haben Erfahrungen mit Kindern.
Kinderzahnärzt:innen wissen, wie sie mit Kindern kommunizieren müssen. Sie sind darauf geschult. So „bohren“ sie beispielsweise nicht, sondern putzen, reinigen und säubern die Zähne und kitzeln dabei die Kariesmännchen aus dem Zahn. Dafür verwenden sie keine „Bohrer“, sondern Zahnputzbesen, Rillenputzer, Diamantkügelchen, den Kitzelstaub und ähnliche kleine Geräte. Ist eine Anästhesie notwendig, gibt es keine „Spritze“, sondern der Zahn wird mit Schlafkügelchen schlafen gelegt und es wird ein kleiner Polster für den Zahn aufgeblasen. Klingt gar nicht so schlimm, oder?
Schon Milchzähne haben Karies und müssen saniert werden.
Milchzähne fallen zwar in der Regel nach wenigen Jahren aus, sind aber trotzdem sehr wichtig. Sie agieren als Platzhalter für die bleibenden Zähne. Gehen sie frühzeitig verloren, drohen Fehlstellungen, die dann oft langwierig und teuer mit Zahnspangen behandelt werden müssen. Außerdem werden die Milchbackenzähne zum Kauen und die Frontzähne für die Sprachentwicklung gebraucht. Deshalb lohnt es sich, auch die Milchzähne ordentlich zu pflegen.
Was ist Karies?
- Karies kann bereits mit dem ersten Zahn auftreten.
- Frühkindliche Karies ist eine Sonderform der Karies bei kleinen Kindern unter 3 Jahren.
- Karies ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kleinkindern.
- Karies wird nicht vererbt.
- Karies ist eine Infektionskrankheit, die über frühzeitige Keimübertragung durch den Speichel der Eltern übertragen wird.
- Zuckerhaltige Getränke und Speisen fördern die Karies.
- Nächtliches „Dauerstillen“ und mangelhafte Zahnpflege fördern die Kariesentstehung.
Wenn Karies beim Blick in den Mund sichtbar ist, ist sie meist schon sehr groß.
Kariöse Frontzähne sind auch aus ästhetischen Gründen unbedingt zu sanieren. Außerdem werden Kinder mit stark kariös zerstörten Zähnen im sichtbaren Bereich gerne gemobbt. Das kann zu einem sozialen Problem für sie werden. Unbehandelte Milchzahnkaries kann auch die bleibenden Zähne anstecken, vor allem die ersten bleibenden Backenzähne sind hier in Gefahr.
„Hat es weh getan?“
Diese Frage solltest du nach dem Zahnarztbesuch besser nicht stellen. Achte darauf, dass dein Kind – wenn möglich – positive Erinnerungen mitnimmt, damit es das nächste Mal wieder mit Freude die Zahnarztpraxis betritt.
Genialer Tipp: Mit speziellen Methoden aus der Entspannungstherapie sorgen Kinderzahnärzt:innen dafür, dass der erste Zahnarztbesuch bestimmt positiv in Erinnerung bleibt!
FAZIT
Die Milchzahn-Pflege ist entscheidend für die gesamte Zahngesundheit eines Kindes, da sie als Platzhalter und Basis für bleibende Zähne dienen. Mit der richtigen Herangehensweise können Zahnarztbesuche angstfrei und sogar spielerisch gestaltet werden, sodass dein Kind früh lernt, Zahngesundheit als positiven Teil seines Lebens zu sehen. Ein strahlendes Lächeln beginnt bereits mit einer guten Vorsorge!
* in Kooperation mit der Kinderzahnärztin Dr. Irene Zifko, Praxis für Kinderzahnheilkunde, Josefstädterstr. 74, 1080 Wien. www.kinderzahnarzt.wien